GHOST TAPE XI

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Besetzung:
GAMUT INC: Komposition, Konzept, Inszenierung, Bühne
CHRISTIAN REINER: Performance
MACIEJ SLEDZIECKI: Gitarre
MARION WÖRLE: Elektronik
ANDREA BELFI: Schlagzeug
COLIN HACKLANDER: Schlagzeug (Ersatz)
JACQUES ANDRÉ DUPONT: Video
CATALINA FERNÀNDEZ: Licht
ROBERT NACKEN: Klangregie
GUIDO MÖBIUS, NORA GORES: Pressearbeit

Aufführungen:
Apr 2013 Alte Feuerwache Köln; Jan 2014 Schwere Reiter München;
Okt 2014 Audio Art Festival Krakow; July 2016 Uferstudios Berlin

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Musik wurde schon immer instrumentalisiert. In längst vergangenen Kriegen benutzte man Dudelsäcke und Trommeln, um die eigenen Truppen aufzustacheln und die Feinde einzuschüchtern. Keine Diktatur kommt ohne Propagandalieder aus. Durchhalteparolen werden musikalisch verpackt. Musik kann Waffe sein und Folterinstrument. Die Komposition verkaufsfördernder Werbemusik ist längst ein Erwerbszweig. Meditationsmusik soll beruhigen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Im Musiktheater GHOST TAPE XI lassen Marion Wörle und Maciej Sledziecki die Klangschatten sprechen. Sie sprechen über die dunkle Seite der Musikverwertungskette, in der sich Wissenschaft, Glaube, Verschwörung und Spekulation zu einem scheinbar unentwirrbar grotesken Schauspiel verstricken. Über das bipolare Wesen von Sirenen. Und schließlich darüber, was Doris Day mit der Atombombe zu tun hat.

REVIEWS:
“Die Frage, wie man mit Akustik tödliche Wirkung erzielt, gehen Wörle und Sledziecki mit einem besonderen Augenmerk für historische Zitate und mythologische Hintergründe nach. […] Es ist eher die Ideologie der akustischen Kriegsführung als das Lärminferno selbst, dem das Interesse der Klangkünstler gehört. Ein faszinierendes Sujet, das einen tiefen historischen Resonanzraum eröffnet.”
Kölner Rundschau

“Die Musik aus dem Laptop, der Gitarre und dem Schlagzeug klingt eher nachdenklich, spricht leise zum Publikum und fordert zur Wachsamkeit auf. Nur manchmal kommt sie dem Zuschauer bedrohlich nah, wenn der Bass auf die Bühne zu drängen droht, und die Gitarre laut zerrt. Wörle und Sledziecki spielen nicht einfach Propagandalieder nach, um den musikalischen Missbrauch zu zeigen.”
Deutschlandfunk corso

“Ghost Tape XI” ist eine vielschichtige Musiktheaterperformance, die nicht auf Schockwirkung aus ist, sondern mit Mitteln der Groteske einen Resonanzraum für das gleichermaßen faszinierende wie erschreckende Thema bietet.”
choices Köln

“Die sparsamen Bewegungen des Schlagzeugers, Gitarristen als auch der am Laptop stehenden Marion Wörle erinnern an ein Bauhaus-Ballett von Oskar Schlemmer.”
Konzerty w Krakowie

“In Bildern, die an Clockwork Orange oder die Industrial-Band Rammstein erinnern, arbeiten sich die beiden Musiker, unterstützt von Schlagzeug und einem Sprecher, daran nun mit musikalischen Referenzen, die von Anton Weberns Zwölftonmusik zu blecherner Percussion und jaulenden Gitarren reichen, ab. Musik, die donnernd zum Mitdenken auffordert oder schmeichelnd den Mechanismus der Gedankenvernebelung demonstriert. Harte Kost, die sich auch der Aufgabe stellt, die eigene Kunst zu hinterfragen. Wie in den grotesken Unendlichkeiten eines Spiegelkabinetts, hört die Frage nach der Instrumentalisierung von Musik bei sich selbst nicht auf und spiegelt sich auf die eigene Musik zurück.“
Süddeutsche Zeitung

Gefördert durch:
Fonds Darstellende Künste, Kulturamt Köln, Ministerium des Landes NRW, SK Stiftung Kultur, Stiftung für Deutsch Polnische Zusammenarbeit, NPN, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Wiederaufnahmefonds Berlin.